Resilienz im Gesundheitsbereich
Qualitative Studie zur Untersuchung der Resilienz aus Expert*innensicht eines Stadtteils in Schwäbisch Gmünd.
FORSCHUNGSFRAGEN
1
Wie beurteilen Expert*innen die Resilienz von Institutionen/Organisationen aus dem Gesundheitsbereich?
3
Was benötigen Institutionen/Einrichtungen, um diese Wege/ Maßnahmen dauerhaft implementieren zu können?
2
Welche Wege/Maßnahmen für Institutionen/ Organisationen sehen Expert*innen zur Bewältigung zukünftiger Krisen?
4
Was sollte aus Expert*innensicht die Bevölkerung leisten, um die eigene Institution in Krisen- situationen zu entlasten?
ABLAUF
1
Vorbereitung
Kontakt herstellen zu den Interviewpartner*innen;
Entwicklung des Leitfadens; Vorbereitung und Einarbeitung in das Thema Resilienz und resiliente Organisationen/Institutionen
2
Durchführung
Durchführung der Expert*innen-Interviews (z.B. mit Selbsthilfeverein, Arztpraxis, Pflegeeinrichtung, Klinikum; Gesundheitsamt); Aufzeichnung und Transkription der Interviews
3
Analyse
Entwicklung eines Kategoriensystems und Auswertung durch Studierende; Beantworten der Forschungsfragen durch Ergebnispräsentation und Bericht; Publikation (in Arbeit)
ERGEBNISSE
1. Wie beurteilen Expert*innen die Resilienz Ihrer Institutionen/Organisationen?
-
unterschiedliche Wahrnehmung der Relevanz
-
sehen sich als lernende Organisationen/Institutionen d.h. Krisenvorsorge bleibt ein wichtiges Thema
-
sehr unterschiedlich aufgestellt (teilweise Krisenstäbe)
-
vorhandene/etablierte Maßnahmen: interne (Pflicht-)Schulungen/ Basisschulungen, Krisenpläne
-
Herausforderungen:
-
Personal überlastet
-
Evaluation und Fortschreibung der Maßnahmen
-
Übertragbarkeit der Maßnahmen auf andere Institutionen (z.B. lernen von anderen, Best Practice)
-
Kooperationen u.a. mit Bund, Kommune
-
Vielfalt der Krisen (jeweils spezifische Pläne notwendig)
-
fehlt überall an Ressourcen (z.B. Fachkräfte, Geld)
-
2. Welche Maßnahmen sehen Expert*innen zur Bewältigung zukünftiger Krisen?
- Vorräte und Reserven anlegen (u. a. Energie, Lebensmittel, Medikamente)
-
Sicherstellung/Aufbau von Ressourcen
-
Aufbau von Kooperationen- und Kommunikationsstrukturen (intern und extern)
-
Entwicklung und Fortschreibung von Krisenplänen
-
Schulungen/Fortbildungen (Basis/Pflicht und weiterführende)
-
Zentralisierung/konkrete Anlaufstellen innerhalb und außerhalb der Institutionen → Bevölkerung muss wissen, wohin man sich wenden kann
3. Was benötigen Institutonen/Organisationen zur dauerhaften Implementation der Maßnahmen?
-
Ressourcen: mehr Gehalt, Personal (Fachkräfte), Geld, Platz für Vorratshaltung
-
Sicherstellung der Grundvorräte (z.B. Lieferarbeit) und Arbeitssicherheit
-
mehr Digitalisierung, ohne analoge Dinge zu verlieren (insb. bei Kommunikation)
-
funktionierende interne Strukturen/Zusammenarbeit
-
regelmäßige Schulungen/Sensibilisierung/Aufklärung
-
Pläne (Krisen- und Hygienepläne)
-
Partizipation aller Beteiligten/Mitarbeitenden
-
Informationsplattform mit allen wichtigen/aktuellen Informationen
↪ benötigen punktuelle, aber auch regelmäßige/wiederkehrende Aspekte (z.B. Schulung, Aufklärung, Pläne)
↪ wichtig ist die Kontinuität; Fortschreibungsfähigkeit und Nachhaltigkeit sicherzustellen
4. Was sollte aus Expert*innensicht die Bevölkerung leisten, um die eigene Institution/Organisation in Krisensituationen zu entlasten?
-
Vorräte anlegen, Haus krisensicher machen
-
Unterstützung von Institutionen nur in Anspruch nehmen, wenn sie wirklich gebraucht wird
-
Schulung besuchen: Erste-Hilfe-Kurs
-
Grenzen der Arbeit im Gesundheitsbereich akzeptieren (insb. bei Pflege, Rettungsdienst)
-
Wertschätzung der Arbeit der Personen aus dem Gesundheitsbereich (keine unnötigen Beschwerden, Nicht-Einhaltung von Regeln)
-
Vorbildfunktion für andere übernehmen
↪ Bevölkerung kann in verschiedenen Bereich selbst etwas tun, dafür muss aber das Bewusstsein für die Relevanz und Handlungssicherheit da sein bzw. vermittelt werden → ohne entsprechende Infrastruktur (z.B. Vereine) nicht möglich